Im Namen des Jugendfolkorchesters bedanken wir uns sehr herzlich für Ihre Sachspende von 16 Violin- und 2 Cello- Ansteckmikrofonen, mit Zubehör. Sie hat uns ermöglicht, das Projekt 2025 mit bestem Klangergebnis auf die Bühne zu bringen. Gerne berichten wir Ihnen von den Ergebnissen.

Nach dem überwältigenden Erfolg unserer Premiere im Jahr 2024 wollten wir im zweiten Jahr noch tiefer in die musikalische Arbeit einsteigen. Dazu haben wir einen Teil des Repertoires vorab für Tutti und Teilensembles arrangiert und sämtliche Stimmen sowohl als Gesamtaufnahme als auch in Einzelspuren bereitgestellt. So konnten die Teilnehmenden – ganz im Sinne unserer Arbeitsweise – überwiegend nach Gehör lernen, unterstützt durch ergänzende Leadsheets und Noten. Diese gründliche Vorbereitung führte zu spürbar besseren musikalischen Ergebnissen und eröffnete während der Probenphase mehr Freiraum für gemeinsames Gestalten.

Ein weiterer Schwerpunkt war die aktive Teilhabe der Teilnehmenden an den musikalischen Prozessen. Bereits im Vorfeld konnten sie Materialvorschläge einreichen, und vor Ort wurden einige Stücke bewusst nicht vorarrangiert, sondern von kleinen Gruppen selbst gestaltet. Besonders bewegend war die Aufführung einer Eigenkomposition eines Orchestermitglieds, die mit stehenden Ovationen gefeiert wurde. So gelang es, Mitgestaltungsmöglichkeiten und hohen künstlerischen Anspruch in ein ausgewogenes Verhältnis zu bringen – ein Ansatz, der von allen Beteiligten sehr positiv aufgenommen wurde.

Auch die mediale Präsenz des Projekts konnte gesteigert werden. Der MDR zeichnete unser Konzert auf der Heidecksburg auf, das bald in der ARD Audiothek zu hören sein wird. Darüber hinaus gab es während des Festivals mehrere Rundfunktermine mit wechselnden Orchestermitgliedern und Mitgliedern unseres musikalischen Leitungsteams, unter anderem bei WDR, MDR, Deutschlandfunk und dem Bürgerradio Saalfeld-Rudolstadt.

Die Bewerbungsphase lief von Oktober bis Ende November 2024. Zugelassen waren Jugendliche und junge Erwachsene zwischen 12 und 27 Jahren mit Wohnsitz in Deutschland, fortgeschrittenem Spielniveau und Erfahrung mit Folk oder traditioneller Musik. Ein hohes Maß an Eigenverantwortung war Voraussetzung: Das zu spielende Material musste selbstständig im Vorfeld erarbeitet und zur Probenphase auswendig beherrscht werden. Die Bewerbung erfolgte per Videoeinsendung, aus der das musikalische Leitungsteam die besten Kandidatinnen und Kandidaten auswählte. In mehreren Onlinetreffen zwischen März und Mai wurden die Teilnehmenden in das Material eingeführt und konnten sich intensiv vorbereiten.

Die Probenphase fand in der Woche vor dem Rudolstadt-Festival im Allianzhaus Bad Blankenburg statt. Geleitet wurden zwei Altersensembles – die 12- bis 17-Jährigen von Sabrina Palm und Alex Froitzheim, die 18- bis 27-Jährigen von Gudrun Walther und Jürgen Treyz –, die regelmäßig auch im Tutti zusammenkamen. Trotz Temperaturen von bis zu 38 Grad probten die jungen Musikerinnen und Musiker mit großer Begeisterung und Ausdauer bis zu sieben Stunden am Tag. Ein Gesangscoach unterstützte sie bei Stimmbildung, Mikrofonarbeit und Bühnenpräsenz; zusätzlich gab es einen Workshop zur Bühnentechnik.

Die gute Vorbereitung ermöglichte es, gemeinsam Neues auszuprobieren und die Musik frei zu gestalten, sodass ein homogener Klangkörper entstand, der das Publikum begeisterte.

Das Ergebnis dieser intensiven Arbeit konnte in drei Aufführungen präsentiert werden: einer öffentlichen Generalprobe am 4. Juli in Bad Blankenburg, einem Konzert am 5. Juli auf dem Marktplatz in Rudolstadt und dem Abschlusskonzert am 6. Juli auf der Heidecksburg.

Besonders wertvoll war auch der soziale Aspekt des Projekts. In den Feedbackrunden hoben die Teilnehmenden das Gemeinschaftsgefühl, die Hilfsbereitschaft und die gelungene Integration der acht neuen Mitglieder hervor. Unser internes „Spaßministerium“ trug wesentlich dazu bei, dass sich niemand ausgeschlossen fühlte und auch abseits der Proben eine positive Atmosphäre herrschte.

Wir sind überzeugt, dass das Jugendfolkorchester in einer Zeit gesellschaftlicher Spannungen ein Leuchtturmprojekt für Demokratiebildung durch Kultur ist. Hier lernen junge Menschen, Verantwortung in einer Gruppe zu übernehmen, sich gegenseitig zu respektieren und als Teil eines Ganzen zu agieren, das größer ist als die Summe seiner Teile.

Nach außen hat das JFO ebenfalls beeindruckt: Das Team des Allianzhauses lobte unsere Disziplin und Ordnung, Festivaltechniker und Veranstalter waren von der Professionalität beim Aufbau und Soundcheck beeindruckt, und das Publikum zeigte sich überrascht von der musikalischen Klasse, die in nur einer Woche erreicht werden konnte.

Die Hans Thomann-Stiftung als Sponsor war in folgenden Kommunikationswegen präsent: auf unserer Website (jugendfolkorchester.de), in Moderationen bei allen Auftritten.

Dank Ihrer Förderung konnten wir die gesteckten Ziele erreichen und einen nachhaltigen Beitrag zur musikalischen Bildung und kulturellen Vielfalt leisten. Wir würden uns sehr freuen, wenn die Hans Thomann-Stiftung auch 2026 eine Förderung in Erwägung ziehen könnte.

Mit herzlichem Dank für Ihre Unterstützung.